Ein Kastenschloss ist ein Verschluss, der zum Beispiel an Ketten, Armbändern und Armreifen in verschiedenen Ausführungen als integrierter Verschluss zu finden ist. Auch wenn das Kastenschloss von Schmuckstück zu Schmuckstück in Form und Ausführung variieren kann, bleibt der Grundtyp bestehen. Ich entschied mich zur Übung ein Kastenschloss für ein Armband zu machen.
Ösenglieder
Am Anfang nahm ich die Maße von meinem Handgelenk, um die benötigte Länge des Armbands zu bestimmen. Daraufhin trennte ich den Rest von der bereits vorhandenen Panzerkette ab.
Die Panzerkette legte ich auf ein gebogenes Kohlestück, um später die Form eines Armbands zu haben. Anschließend lötete ich die drei letzen Ösen mit wenig Lot steif. Die letzte Öse sägte ich dann in der Hälfte durch. Als Vorbereitung für das Kastenschloss feilte ich die restlichen steif gelöteten Ösen fast bis zur Hälfte flach herunter. Somit erzielte ich einen „ausgenommenen“ Bereich, in dem das Kastenschloss später versenkt und somit flacher angelötet werden kann.
Kasten für das Kastenschloss
Den Kasten für den späteren Verschluss bog ich aus einem Blechstreifen. Wichtig ist hierbei, dass der Kasten später schmaler wird als die Ösenbreite von der Panzerkette. Die Oberseitenflächen von dem entsandenen U feilte ich dann noch etwas Keilförmig ab, wodurch der Kasten später beim Tragen angenehmer liegt. Im Anschluss lötete ich den Kasten in den „ausgenommenen“ Bereich unter die steifen Ösen.
Mit der Flachzange bog ich mir aus einem Blechstreifen ein passendes Schließblech, und lötete es oberhalb des Kastens bündig an. Dieses sägte ich dann etwas kleiner, um es später besser anpassen zu können. Mittig vom Schließblech sägte und feilte ich einen Schlitz für den späteren Drücker.
Schnepper und Drücker
Als Nächstes sägte ich mir ein zweites Schließblech für die andere Ösenhälfte zurecht und lötete es fest. Aus einem Blechstreifen, der die Breite des Kastens hatte, bog ich anschließend den Schnepper. Auf die Unterseite stempelte ich den Schnepper und lötete ihn an die zweite Schließblechseite. Nachdem Länge und Breite des Schneppers gut in den Kasten passten, sägte ich aus einem dickeren Blech den Drücker aus. Diesen feilte ich passend und lötete ihn an die Kante es Oberschneppers mittig fest. Damit der Drücker sich später leichter mit dem Fingernagel runterdrücken lassen würde, feilte ich einen Schlitz in die Oberfläche.
Kastenschloss – Rohr und Sicherungsacht
Für den folgenden Schritt feilte ich je eine kleine Rille in die Öse seitlich vom Schnepperschließblech. Danach sägte ich zwei kleine Rohre ab, die ich in die seitlichen Rillen vom Schnepper lötete. Passend zu den kleinen Rohren, zog ich mir einen Silberdraht dünner.
Für das Kastenschloss schmolz ich zwei kleine Kugeln, die ich an beiden Seiten anlötete. Daraufhin ließ ich den Schnepper in das Kastenschloss schnappen und steckte den Silberdraht in das Rohr. Ich ermittelte die benötigte Drahtlänge, um über die Kugel am Kastenschlossrand zu kommen und sägte den Draht ab. Dies wiederholte ich auch für die andere Seite. Mit einer kleinen geschmolzenen Kugel, die ich an die Enden des Drahtes lötete, verband ich die Sicherungsacht. Die benötigte Spannung in der Sicherungsacht erzeugte ich, indem ich mit einer Zange mittig die Drähte zusammendrückte.
Da nach dem vielen Löten die Spannung im Schnepper wieder verloren gegangen war, öffnete ich das Kastenschloss zum Abschluss noch einmal und hämmerte leicht auf die Schnepperspitze. So konnte ich die Spannung wieder herstellen.
Weitere Übungsstücke? Hier: https://www.brittasschmiede.de/miriam/