Das ist der dritte Teil der kleinen Perlenkunde.
Hier ist der Link zum ersten, und zum zweiten Teil – und zum vierten Teil der kleinen Perlenkunde.
Jetzt soll es um die wichtigsten Zuchtperlen gehen. Welche sind das und was macht sie aus:
Akoya Perle
Die Akoya Perle kennen wir jetzt schon. Sie hat ein hervorragendes Lüster. Das Lüster beschreibt die Fähigkeit der Perle Licht zu reflektieren. Es ist ein zarter Schimmer, der sich nicht nur an der Oberfläche abspielt. Akoya Perlen sind etwas kleiner als viele helle Zuchtperlen, aber sie sind von strahlendem Weiß. Die Akoya Perlen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von u.a. den GIs mit in die USA genommen, für die dort wartenden Verlobten und Ehefrauen. Oft waren es Perlstränge, die von kleinen Größen verlaufend nach einer großen Perle in der Mitte geknüpft waren. Es ist die Perlenkette, die schon unsere Omas und Ur-Omas trugen – ein wirklich wertvoller Schatz.
Süßwasserzuchtperlen
Die Akoya Perle wächst in einer Salzwassermuschel. Japan hat aber nicht nur Meer um sich herum, es hat auch Seen. Der größte See Japans ist der Biwa See. Im Biwa See gibt es Süßwassermuscheln. Biwa Zuchtperlen sind also Süßwasserzuchtperlen. Biwa Zuchtperlen können natürliche Farben haben, nicht alle sind strahlend weiß. Bei meinem Perlhändler kaufe ich sehr gerne Biwa Zuchtperlen mit etwas barocker Form. Nach meiner Meinung ist das eine wunderschöne Möglichkeit eine geerbte Akoya Zuchtperlenkette neu zu gestalten und dem strengen Charakter der Akoyas etwas verspieltes zuzufügen.
Süßwasserzuchtperlen wurden lange Zeit kernlos gezüchtet. Es genügte, ein kleines Stück Mantelgewebe in den Mantel, also nicht die Gonade, der Muschel zu implantieren, um eine Perle zu erhalten. Diese Perlen werden in ihrer Form komplett von der Muschel bestimmt. Sie sind nicht rund, sondern länglich oder auch barock geformt. Die Farbe ist in aller Regel pastellfarben und der Lüster ist schwächer/weicher als bei Salzwasserzuchtperlen. Auch diese Perlen sind wunderschön und sie sind vollständig aus Perlmutt.
Neue Süßwasserzuchtperlen
Die neuen Süßwasserzuchtperlen haben einen Kern. Die Muschel bekommt Kerne in der Form, die die späteren Perlen haben sollen, implantiert und so können in einer kontrollierten Zeitspanne mehrere sehr große Perle geerntet werden.
Flügelperlen
Flügelperlen sind runde Perlen, die eine Art Kometenschweif oder auch Flügel an der Perle dran haben. Der Flügel entsteht zufällig und es ist gar nicht ganz genau geklärt warum. Wahrscheinlich entstand eine kleine Verletzung am Perlsack und das Perlmutt wächst um den Kern, kleidet aber auch den Hohlraum der Verletzung organisch aus.
Auch Flügelperlen beziehe ich von meinem Perlhändler – immer gerne auch als individuelle Auswahl.
Schwarze Perlen
Schwarze Perlen sind seit ungefähr 1970 auf dem Markt. Bekannt sind diese wunderschönen Perlen schon länger, da der Fokus aber immer auf weißen Perlen lag, wurden sie förmlich übersehen. Als schwarze Perlen endlich „bemerkt“ wurden, wurden auch sie als Zuchtperlen industriell gezüchtet. Bekannt sind vor allen Dingen Tahiti Perlen. Aber auch Fidschi hat Muscheln, die schwarze Perlen wachsen lassen. Und im Golf von Kalifornien gibt es die Cortez Perle. Das ist eine schwarze Perle, die in Mexiko von großem Wert war. Die natürlichen Bestände der Muschel waren deshalb bedroht. 1939 wurde das Fischen nach diesen Muscheln und somit auch nach den natürlichen Perlen verboten. Seit 1993 gibt es ein Forschungsprojekt der Uni, bei dem wieder Cortez Muscheln und auch Perlen gezüchtet werden. Diese Perlen sind als fairtrade Perlen registriert. „https://columbiagemhouse.com/collections/pearls“ und sie haben noch eine weitere Besonderheit: unter UV Licht leuchten und fluoreszieren sie rot!
Südseeperlen
Bei Südseeperlen handelt es sich wieder um Salzwasserzuchtperlen. Es gibt sie in weiß und in goldfarben. Die Farbe des Perlmutt wird von der Muschel festgelegt. So gibt es Muscheln, die innen weiß sind und genauso welche, die einen Goldton im Perlmutt haben. Hier in Europa sind die goldenen Perlen (zur Zeit) nicht so gefragt. Viele Europäerin haben nicht den richtigen Hautton, um eine goldene Perle tragen zu können. Dafür sind weiße Südseezuchtperlen hier sehr gefragt.
Der Perlhändler meines Vertrauens hat die schönsten Südseezuchtperlen.
Das war der dritte Teil der kleinen Perlenkunde.
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