(Mineralgruppe der Ringsilikate) Turmalin gibt es in allen Farben und Formen. Die bekannteste Farbe ist Grün. Oder ist es Rosa? Oder sind es die sogenannte Wassermelonen mit rosa und grünen Anteilen? Es gibt Turmaline aber auch in: gelb, weiß, rosa, pink, orange, grau schwarz, blau und türkisblau. Mehrere der Farben haben eigene Namen. Rote Turmaline heißen also Rubellit. Die blauen Indigolith. Schwarze Turmaline werden Schörl genannt und wegen ihrer Farbe häufiger in Trauerschmuck verarbeitet. Padparadscha-Turmaline werden die orange-pinken Turmaline genannt (siehe Safir).
Zweifarbiger Turmalin im Cabochonschliff
Katzenaugen Turmalin
Der Katzenaugenffekt (Chatoyance) ist eine Lichterscheinung, die an die schlitzförmigen Pupillen von Katzen erinnern. Die Fotos sind mir nicht ganz so geglückt, wie ich es mir gewünscht habe, aber ich denke, die charakteristischen Streifen sind erkennbar. Er kommt zustande durch parallel liegende Nadeln oder Hohlkanäle und ist durch den Cabochon-Schliff deutlicher zu sehen als bei einem facettierten Schliff. Besonders bekannt ist der Katzenaugeneffekt bei den Quarzen (z.B. Tigerauge), aber auch Korunde (Safir, Rubin) können Katzenaugeneffekte oder sogar Sterne zeigen.
Mehrfarbige Turmaline
Es gibt auch Steine mit Farbverlauf. Die bekanntesten sind die Melonen-Turmaline. Aber es gibt auch Bicolor-Turmaline. Turmaline sehen facettiert toll aus, aber sie wirken auch als Caboucons hervorragend. „Turamali“ ist singhalesisch und bedeutet in etwa: „Stein mit gemischten Farben“. Besser kann man den Turmaline doch nicht beschreiben!
Einfarbige Turmaline
Aschenzieher und die Pyroelektrizität:
Es gibt noch etwas, das den Turmalin von anderen Edelsteinen unterscheidet: Wenn man die Kristalle reibt, dann laden sie sich elektrisch auf. Auch wenn man sie erhitzt und wieder abkühlt, laden sie sich auf. Die aufgeladenen Steine ziehen Staub und sogar kleine Papierstückchen an. Die Holländer waren die ersten, die Turmaline nach Europa brachten. Und sie kannten diesen Effekt, die Pyroelektrizität: mit den erwärmten Turmalinen zogen sie die Asche aus ihren Meerschaumpfeifen. Folgerichtig nannten sie diese Mineralien dann „Aschentrekker“. Aschenzieher war lange Zeit der offizielle Name für Turmalin. Ein langer Ausflug in die Historie, nur um zu sagen: Ja, Turmaline muss man tatsächlich häufiger Putzen 😂.
Paraiba Turmalin
Ich möchte mir von allen Varietäten den Paraiba-Turmalin rausgreifen. Vom Lieblingsstein, die Lieblingsvarietät 😉
Der türkis blaue aus der Paraiba-Mine heißt folglich Paraiba-Turmalin. Paraiba ist ein Bundesstaat in Brasilien. In Paraiba gab es also eine Turmalinmine mit Türkisen Turmalinen. Türkis. Sie sehen aus wie ein Swimmingpool im Werbeprospekt. Die Farbe kommt vom Kupfer. Die Steine haben dazu eine aussergewöhnliche Brillanz. Klar, ich war nicht die erste und auch nicht die einzige, die sich schockverliebt hat. Und wie es so häufig ist, bei guten Liebesgeschichten: die Mine ist so gut wie leer. Es gibt Vorkommen von Turmalin mit Kupfer in guter Qualität in Afrika, aber auch da ist das Vorkommen nahezu erschöpft. Folglich sind diese Turmaline die teuersten unter den Farbedelsteinen.
Die Turmaline können also mit vielen Edelsteinen verwechselt werden. Turmaline gibt es in smaragdgrüner Farbe – und auch in rubinrotem Farbton. Als synthetischen Stein ist er im Schmuckbereich aber nicht zu finden, wenn der Stein nicht echt ist, dann ist es in aller Regel eine synthetischer Spinell (kein synthetischer Turmalin).
Fertige Schmuckstücke mit Turmalinen aus BrittasSchmiede, ein Klick auf das Foto führt zum entsprechenden Beitrag:
Weitere Edelsteine findet ihr in der „Kleinen Edelsteinkunde“ auf BrittasSchmiede, weitere Informationen zum Edelstein z.B. auf Wikipedia.
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