Aus altem, versilberten Besteck möchte ich ein Dekoherz, also einen Deko-Anhänger in Herzform, neu gestalten. Ich habe zwei lange Löffel und zwei kurze; sie sind jeweils mit Bernstein verziert – das könnte ein kleineres und ein größeres Herz ergeben, die an- oder ineinander hängen. Das überlege ich mir am Schluss.
Zwei Löffel sollen zu einem Dekoherz gebogen werden – einer bildet eine Herzhälfte und die beiden Löffelschalen bilden unten die Spitze des Herzens.
Die Löffelschalen werde ich durch Nieten verbinden und die Bögen des Herzens oben durch Ösen, an denen der Anhänger befestigt wird.
Arbeitsschritt: angelaufene Versilberung aufpolieren
Zuerst werde ich das angelaufene Besteck säubern. Mit der Messingbürste, Wasser und Seife klappt es nicht so gut. Erst die Silberpaste hat eine deutlich sichtbare Wirkung. Alle Schatten kann sie nicht beseitigen, doch das macht nichts. An den Stellen, wo die Verzierungen mit Bernstein sitzen muss ich sehr vorsichtig sein. Die Paste würde den Steinen schaden.
Nachdem das Besteck so gut wie möglich gesäubert ist, kann es losgehen.
Zunächst bereite ich die Positionen der Löcher für zwei Nieten vor. Ich möchte sie recht weit an den vorderen Rändern der Löffelschalen setzen, damit möglichst wenig von den Schalen verloren geht.
Arbeitsschritte: anreißen, bohren
Die Löffeln bohre ich von den jeweiligen verdeckten Seiten aus vor, damit keine eventuellen Macken vom Bohren zu sehen sind. D.h. den oben liegenden Löffel bohre ich von der Unterseite, den unten liegenden von seiner Oberseite aus. Als die obere Löffelschale ihre Bohrungen hat, suche ich durch diese Löcher die Markierungen auf dem unteren Löffel. Sie sind gut zu sehen. Um jetzt auch den unteren Löffel bohren zu können, brauche ich mehr als eine Markierung. Sonst rutscht mir der Bohrer auf der gewölbten Fläche eventuell ab. Ich nehme das Bohrloch des schon gebohrten Löffels als Bohrschablone. Das ist nicht einfach – es ist durch die Statik der Löffel und durch die gebogene Form ihrer Teller eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Aber so kann ich eine Vertiefung bohren – die dann der Anfang für die Bohrung im zweiten Löffel ist.
Arbeitsschritt: verstiften
Lochkanäle, damit sie eng sitzen und die Löffel einen guten Halt miteinander bekommen.
Arbeitsschritte: vernieten und biegen
Als die Stifte gesetzt sind, werden sie an ihren Enden mit etwas Überstand abgesägt (unterer Löffel) und abgeknipst (oberer Löffel). In die Vertiefung der oberen Löffelschale kommt die Säge nicht heran, daher benutze ich die Zange. Ein gutes Stück der Stifte kann ich jeweils damit wegnehmen, doch die Zange ist zu groß und reicht nicht so weit heran, wie es nötig wäre. Mit einem Korundrad helfe ich nach und nehme damit vorsichtig noch etwas Material der Stifte ab.
Nun werden die Ränder der Stifte vorsichtig plan gehämmert, um die Stiftränder in die Vertiefungen der Löchkanäle einzuschmiegen und die Köpfe der Nieten abzurunden. Auch das gestaltet sich nicht so leicht, denn durch die Vertiefungen der Teller kann ich mit dem Hammer nur äußerst vorsichtig agieren, damit ihre Oberfläche möglichst keine bzw. wenig Macken bekommt. Dabei hilft mir dann das Nietrad, das das überstehende Material des Stiftes von seiner Mitte her zu den Rändern verteilt.
Arbeitsschritt: mit Ösen verbinden
Nachdem die Nietenden fertig sind, erhalten die Besteckteile ihre Herzform. Im Schraubstock klemme ich eine Kugelpunze mit einem großen Durchmesser fest. Mit ihrer Hilfe bekommen die Löffelgriffe ihre Rundung. Das muss ganz vorsichtig vorgenommen werden, damit die Verzierungen aus Bernstein nicht aus ihren Fassungen springen. Der Bernstein ist nicht gefasst, er ist lediglich eingeklebt.
Als die Form stimmt und ein Herz zu erkennen ist und auch die Enden der Löffelgriffe zusammentreffen, müssen diese nun miteinander verbunden werden. Dazu säge ich zwei etwas größere Ösen und eine kleinere aus Silberdraht. Die größeren Ösen verbinden die beiden Griffe der Löffel miteinander. Ich biege sie etwas weiter auf und führe sie durch die Stege der Griffe. Dann biege ich die Ösen wieder zu. Der Vorgang mit den großen Ösen ist nicht so einfach, weil die zueinandergebogenen Griffe der beiden Löffel unter Spannung stehen und nicht gemütlich aneinanderliegen. Diese Spannung ist auch wichtig, damit der spätere Herzanhänger in sich genügend Stabilität hat und nicht wackelt.
Nachdem das geschafft ist, werden die beiden größeren Ösen oben mit einer kleineren verbunden. Dort hänge ich auch gleich die Aufhängung für das Dekoherz ein – ebenfalls ein Fundstück, wie die vier Löffel.
Parallel zu dem großen Herz entstand ein kleineres aus den beiden kleinen Löffeln. Sie sind ebenfalls an ihren Löffelschalen genietet und oben mit Ösen verbunden. Hier hatte ich zunächst gedacht, dass eine große Öse ausreicht – doch wegen der Optik in Verbindung mit dem großen Herz habe ich das noch einmal abgeändert und statt nur einer Öse zwei größere verwendet. Details machen etwas aus … Auch diese beiden Ösen sind mit einer kleineren verbunden. Hier wird gleichermaßen eine Aufhängung befestigt. Im Laufe des Arbeitsprozesses habe mich dafür entschieden, das kleinere Herz in das größere einzufügen. Dann ist mein Dekoherz fertig.