Mokume Gane – ich liebe es, Ringe in dieser Technik herstellen zu dürfen!
Mokume Gane Ringe werden auf links gewendet, kein Scherz. Aber der Reihe nach 🙂
Bei dem Ausgangsmaterial handelt es sich um einen Mokume Gane Block aus Schichten. Hier ist es Silber und Feingold – sie sind zusammengeschweisst und die Verbindung muss einwandfrei sein, sonst lassen sich die Ringe nicht schmieden. Dieser Schichtblock wird von allen Seiten durchgeschmiedet. Das Metall wird so verdichtet und die Struktur unregelmässig, sprich lebendig.
Dann kommt der Block in die Walze und wird auf die gewünschte Länge gebracht.Durch das Walzen ist ein viereckiges Profil entstanden – das brauche ich aber nicht, ich will einen Rundstab. Also kommt das Edelmetall in eine Riefenanke und wird rund geschmiedet.
Wenn der Stab schön rund ist, kommt er in den Schraubstock und wird tordiert, d.h. er wird gedreht. Zwischen allen Arbeitsschritten muss ich immer wieder zwischenglühen, sonst wird das Metall zu hart und reisst.
Der Stab wird so lange gedreht, bis ich mit dem Muster zufrieden bin und dann in der Walze ganz vorsichtig zu einem Vierkantstab gewalzt. Ja, erst ist der Stab eckig, dann wird er rund und wenn es ein kordellierter Rundstab ist, dann wird er wieder eckig. Ich muss ihn jetzt erst in zwei Teile teilen und dann der Länge nach aufsägen. Das Aufsägen durch ca 5mm starkes Material ist – sagen wir – nicht einfach… und für diese Sägearbeit habe ich den Stab wieder eckig gewalzt. Als nächstes wird ein Dorn jeweils in den aufgesägten Stab getrieben.
Jeder Stab wird aufgeweitet bis zur Ringform, es sieht dann immer ein wenig aus wie ein Bonbon, finde ich. Und es sieht so aus, als bräuchte ich die Schnippel lediglich abzusägen und dann sind die Ringe auch schon fertig, oder?
Jetzt wird der Ring auf links gedreht.
Nun lege ich beiden Ringe nacheinander in meine Kugelanke und schmiede sie vorsichtig immer flacher. Durch das glühen sieht das Edelmetall gar nicht mehr edel aus und die Bearbeitungsspuren sind ziemlich derb. Wenn ich beide Ringe platt habe, drehe ich sie um und schmiede sie genau so vorsichtig wieder zu runden Ringen – jetzt ist die Innenseite aussen!
Wenn das geklappt hat, ist alles weitere wie Geschenke auspacken. Ich schmiede die Ringe in etwa auf die richtige Ringgrößße und beginne sie in Form zu feilen. Da ich auch innen feilen muss, schmiede ich Mokume Gane Ringe immer etwas kleiner als sie endgültig werden sollen. Wenn die Ringe in Form sind und auf Maß, dann schmirgele ich sie erst grob, dann fein – und dann kann man sehen, weshalb die ganze Arbeit nötig war.
Material: Mokume Gane Schichtblock aus Silber und Feingold