Liebe Freunde des Upcycling,
bei einer neuen ARD-Fernsehsendung wirke ich als Upcyclerin mit. Die alten Schätze netter Menschen werden von mir upgecyclt. Dabei habe ich schon aus einer Brosche einen modernen Gold-Anhänger gemacht.
Nun gibt es ein zweites Projekt. Auch dieser – jetzt fertige Schmuck – wird im Rahmen der Sendung verkauft. Der Erlös geht dabei nicht an mich, sondern an den jeweiligen Verkäufer.
Ein Armband und eine Kette werden ein Schmuckset, bestehend aus zwei Ohrsteckern und einem Anhänger.
Die Verkäuferin hat ein Armband aus Silber und eine dünne 750er Gelbgold Kette auf die Burg gebracht. Das ist also mein Ausgangsmaterial.
Vor Ort habe ich den Feingehalt überprüft und die Strichprobe hat ergeben, dass es sich tatsächlich um Silber und 750er Gold handelt. Als Nächstes habe ich das silberne Armband zu einem Nugget zusammengeschmolzen. Das ist eine Arbeit, die ich ebenfalls auf der Burg in der dort eingerichteten Metall-Werkstatt erledigen konnte, deshalb gibt es da keine Fotos, das ist dann im Fernsehen zu sehen. Aber ich zeige mal die wunderschöne Burg Adendorf 🙂
Zu Hause in meiner Werkstatt habe ich das Silber-Nugget in der Säure abgebeizt und durch die Walze geschickt. So habe ich ein silbernes Blech auswalzen können.
Aus dem Silberblech möchte ich die Basis für einen Anhänger und zwei Ohrstecker machen. Um die Proportionen wirklich festlegen zu können, säge ich ganz grob Stücke aus dem Blech. Die dünne Gelbgold-Kette lege ich in wilden Mustern auf meine Lötunterlagen und schmelze sie zu abstrakten Strukturen.
Jetzt kann ich die schönsten Strukturen aus dem geschmolzenen Gold aussuchen und die grob ausgesägten Silberbleche dazu passend auf die richtige Größe und Stärke auswalzen.
Es überrascht – und freut mich, denn es ist noch von dem Gelbgold übrig, nachdem alles Gold provisorisch auf den silbernen Unterlagen verteilt ist. Das Gold walze ich ein ganz kleines bisschen flach. So vergrößere ich die Auflagefläche, denn ich möchte es an die silberne Unterlage an löten.
Das Ergebnis: ein etwas größerer Anhänger zwei gleich große Ohrstecker.
Aber ich habe ja noch Gold übrig! Also schmelze ich die Goldreste zu einem Nugget, beize es ab und Walze es zu einem Vierkantstab. Den Stab Walze ich flach und erhalte auf diese Art und Weise einen schmalen Goldstreifen.Die Goldstreifen unterteile ich in einem längeren und einen kürzeren und verteile alle passend an Anhänger und Ohrstecker. es ist schwer zu beschreiben, ein Foto ist wahrscheinlich viel aussagekräftiger…
Ich habe ein wenig rum probiert, aber als mir die Verteilung gefallen hat, habe ich die abstrakten Goldteile jeweils angelötet. Dann folgen die Goldstreifen… aber jetzt ist es kein abstraktes Muster mehr, das aufgelötet wird, jetzt soll der Streifen parallel zur Grundfläche sein – diese Lötung muss einfach sitzen. Das tut sie dann auch.
Jetzt fehlen jeweils auf der Rückseite noch die Ohrstecker und die Schlaufen, durch die die Kette gefädelt werden kann. Danach poliere ich das Gold und siede das Silber weiß.
Jetzt liegt ein Bi-Color Schmuckset vor mir – aus dem Schmuck, der von einer Frau sehr gerne getragen wurde und der jetzt ein einziges Schmuckset ist, indem beide Stücke zusammen verarbeitet sind. Wenn alles gut geht, findet dieser Schmuck erneut ein Trägerin, die ihn genau so gerne trägt.